Alkohol bei Demenz Teil 2 von 2

Home / Allgemein / Alkohol bei Demenz Teil 2 von 2

Alkohol bei Demenz Teil 2 von 2

Ein Gläschen in Ehren, kann keiner verwehren. Diese Redewendung gilt durchaus auch bei Menschen, die an einer Alzheimerdemenz erkrankt sind. Vorausgesetzt natürlich, es bleibt bei dem einen Glas und vor allem bei einem „gelegentlich“.

Ein Alkoholrausch beziehungsweise täglicher Konsum von großen Mengen Bier, Wein oder Spirituosen ist keinesfalls empfehlenswert. Für niemanden. Alkohol ist ein Nervengift und schädigt gesunde Hirnzellen, besonders den Frontallappen. Daher liegt es auf der Hand, dass man bei einer Demenzerkrankung auf Mittel, die die Hirnsubstanz noch zusätzlich angreifen, verzichten sollte. Alkoholika sollten besonders für Erkrankte, deren Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert, nicht offen zugänglich sein.

Rücksprache mit Mediziner

Besonders im Anfangsstadium einer Demenz, möchten Erkrankte allerdings nicht auf ein Gläschen Wein oder Bier bei einem geselligen Essen verzichten. Prinzipiell ist dagegen nichts einzuwenden, schließlich ist ein guter Tropfen mit Genuss verbunden – die Erkrankung beeinträchtigt ohnehin so viele Lebensbereiche. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn Medikamente eingenommen werden.

Es gibt Substanzen, die nicht in Kombination mit Alkohol eingenommen werden dürfen, da entweder die Wirkung beeinträchtigt wird oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können. Gleiches gilt, wenn Sie merken, dass der Angehörige auf den Alkohol stärker reagiert, als früher oder eine vergleichsweise gesunde Person. Verzichten Sie im Zweifelsfall auf das Gläschen in Ehren und greifen zu alkoholfreien Varianten.

Auf Alternativen zurückgreifen

Schwierig ist es, wenn der Erkrankte trotz negativer Auswirkungen auf Bier oder Wein nicht verzichten möchte und uneinsichtig ist. Hoher Alkoholkonsum oder gar ein Vollrausch bewirkt bei einem Demenzkranken einerseits eine massive Verschlechterung des Gesundheitszustandes und andererseits führt die Demenz dazu, dass nicht mehr Maß gehalten werden kann.

Ein Verbot wird nicht helfen, vielmehr ist eine kontrollierte Gabe jene Empfehlung, die weniger Konfliktpotenzial aufweist. Häufig hilft es, alkoholfreies Bier anzubieten und mittlerweile gibt es auch schon Wein und Sekt, der 0,0 Promille aufweist. In der Praxis hat sich gezeigt, dass auch Menschen, die partout nicht verzichten können, im Krankheitsverlauf über kurz oder lange ihre „Sucht“ vergessen.

Hier gelangen Sie zu Teil 1 der Reihe “Alkohol & Demenz”.

Verwandte Artikel