Schwieriges Verhalten
Herausfordernde Verhaltensweisen, Aggressivität, Sprachstörungen und Persönlichkeitsänderungen zählen zu den schwierigsten Symptomen, mit denen Angehörige umzugehen lernen müssen. Als allerwichtigste Maxime – viel, viel leichter gesagt, als getan – gilt:
Nehmen Sie bitte – egal, was passiert – das Verhalten NICHT PERSÖNLICH!
Beschimpfungen, Schläge und Wut richten sich zwar gegen Sie, als körperliche Person, aber nicht gegen Ihre Persönlichkeit. Als allgemein gültiger Tipp gilt: versuchen Sie sich in die Gefühlswelt des Erkrankten hineinzuversetzen und die Bedürfnisse (an-) zu erkennen, um auf diese eingehen zu können. Bleiben Sie der Person wertschätzend gegenüber und verzichten Sie auf Streit- und Schreiduelle – sie führen zu nichts und erhöhen den Stresslevel.
Tipps für eine bessere Kommunikation
Verhalten | Optimale Reaktion | Beispiel |
---|---|---|
Ärger (z.B. “Ich bin doch nicht blöd! Was soll das alles?”) | Selbstwert stärken, Verständnis zeigen, ruhig bleiben, loben – nicht schulmeisterlich agieren oder ins Lächerliche ziehen | Ich kann gut verstehen, dass Dich diese Situation ärgerlich macht. Niemand sagt, dass du blöd bist. |
Herumwandern | Mit der Person mitgehen und ansprechen, bei Unruhe Sicherheit vermitteln, keinesfalls festhalten, das kann zu Aggression führen | Darf ich Dich begleiten? |
Ängstlichkeit (z.B. „Bin ich denn schon ganz blöd?“) | Sicherheit und Ruhe vermitteln, Selbstwert stärken, Verständnis zeigen | Ich verstehe gut, dass dir das Angst macht, aber das hat nichts mit Dummheit zu tun. |
Affektausbrüche (z.B. beginnt zu weinen) | Versuchen zu beruhigen und zu trösten, Sicherheit geben, keinesfalls sagen „Ist ja nicht so schlimm“, sondern die Gefühle anerkennen | Ich kann verstehen, dass dich das alles sehr traurig macht, aber gemeinsam können wir die Situation vielleicht gut meistern. |
Phantasien (z.B. “Ich muss jetzt zur Arbeit gehen.”) | Nicht diskutieren und an der Realität orientieren, sondern versuchen mit der Phantasie zu arbeiten, das Bedürfnis erkennen | “Du vermisst deine Arbeit wohl sehr. Sie muss dir wirklich viel Freude gemacht haben.” |
Quelle: Auer, S., Strotzka, S., Weber, S., Donabauer, Y. & Psota, G.: Leistungstestung von Menschen mit Demenz. Überlegungen zur stadiengerechten, ressourcenorientierten, testpsychologischen Untersuchungsmethodik. In: Psychopraxis. Demenz, 2/2008
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