Häufige Fragen
Gibt es einen Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz?
Demenz ist der Überbegriff für alle Krankheiten, die mit einem Verlust kognitiver Fähigkeiten einhergehen und dazu führen, dass erkrankte Menschen ihren Alltag nicht mehr alleine bewältigen können. Morbus Alzheimer ist eine spezielle Demenz-Form. Andere Formen sind z.B.: vaskuläre Demenz, Morbus Pick oder Lewy-Body-Demenz.
Mein Angehöriger wird immer am späten Nachmittag sehr unruhig. Ist das normal?
Dieses sogenannte „Sundowning“-Phänomen betrifft besonders Erkrankte im mittleren Stadium. Sie werden am späten Nachmittag sehr unruhig, nervös, verwirrter als tagsüber und sind motorisch hyperaktiv und agitiert. Die Gründe sind wissenschaftlich noch nicht erforscht.
Ist Alzheimer vererbbar?
Es gibt eine Form, die erblich ist. Diese „präsenile Alzheimer-Demenz“ tritt allerdings sehr selten und vor dem 60. Lebensjahr auf.
Wie soll ich mich einem Menschen gegenüber verhalten, der dement ist?
So normal wie möglich. Sprechen Sie mit ruhiger Stimme, in kurzen Sätzen, bleiben Sie geduldig, vermeiden Sie Diskussionen und setzen Sie den Erkrankten nicht unter Druck. Verhaltensveränderungen des Patienten sollten nicht persönlich genommen werden.
Woran erkenne ich, ob ich einfach nur altersvergesslich oder demenziell erkrankt bin?
Die ersten Anzeichen sind ähnlich, allerdings kommt bei einer Alzheimer-Demenz auch das Gefühl der Verwirrung hinzu. Man verlegt nicht nur Dinge, sondern fühlt sich auch im Alltag verloren. Ein weiterer Hinweis ist, wenn das Umfeld vermehrt Bemerkungen über die „Vergesslichkeit“ macht. Exakte Abklärung erfolgt durch Fachleute, anhand spezifischer Tests.
Was passiert bei einer Alzheimer-Demenz im Gehirn?
Im Gehirn sterben Nervenzellen und die Verbindungen zwischen den Nervenzellen nach und nach ab. Das betrifft besonders Hirnregionen, die für Erinnerung, Denkvermögen, Sprache und Verhalten notwendig sind.
Können Medikamente das Absterben von Gehirnregionen verhindern?
Es gibt Antidementiva, die den Prozess verlangsamen, stoppen können sie die Erkrankung allerdings nicht. Der Verlust der Gehirnzellen ist irreversibel. Eine Alzheimer-Demenz ist nicht heilbar.
Gibt es nützliche Apps, die im Umgang mit der Erkrankung helfen?
Ja. Es gibt Apps, die das Gedächtnistraining unterstützen (zBFlipping Birds, Das passt! oder iKnowyou) und Apps, die helfen den Pflegealltag zu organisieren (zBMemoTouch, Memory Manager).
Wie hoch ist die Lebenserwartung?
Bei früher Diagnosestellung beträgt die Lebenserwartung etwa zehn Jahre, im Durchschnitt liegt sie bei sieben Jahren. In Einzelfällen haben Erkrankte noch 20 Jahre gelebt.
Wodurch wird Alzheimer ausgelöst?
Das ist bis heute noch nicht endgültig erforscht. Es liegen verschiedene Hypothesen vor, wobei die am häufigsten vertretene die Amyloid-Hypothese ist: Eiweiß-Plaques reichern sich im Gehirn an, wodurch die Reizleitung zwischen den Nervenzellen gestört wird.
Gibt es eine medikamentöse Prävention?
Nein. Es gibt weder eine Impfung, noch Medikamente für eine Alzheimer-Prophylaxe.
Kann man vorbeugend tätig werden?
Ein geistig, körperlich und sozial aktiver Lebensstil kann vorbeugend wirken. Diese Annahme wird durch die sogenannte „Nonnen-Studie“ gestärkt, bei der sich zeigte, dass trotz massiver Eiweiß-Ablagerungen in den Gehirnen der, an der Studie beteiligten Nonnen, bei geistiger, körperlicher und sozialer Aktivität, zu Lebzeiten keine Gedächtnisprobleme auftraten.
Wie kann ich meinem Angehörigen ein optimales Umfeld ermöglichen?
Das Wichtigste ist, dass der Tagesablauf klar strukturiert ist und immer gleich abläuft. Routinen geben Sicherheit. Vermeiden Sie häufige Ortswechsel und denken Sie daran, dass gut gemeinte Abwechslung eine Überforderung sein kann.
Ist aggressives Verhalten normal?
Aggressives Verhalten wurzelt meist in Verunsicherung und Überforderung. Die eigene Welt stimmt mit der Außenwelt nicht mehr überein – das kann Rückzug (depressive Muster) oder Angriff auslösen.
Kann Stress zu Alzheimer führen?
Menschen mit dauerhaftem, psychischem Stress haben eine höhere Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken.
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