Demenzerkrankung versus Depression

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Demenzerkrankung versus Depression

Es gibt Krankheiten, die gewisse Symptome einer Demenz auslösen, aber andere Ursachen haben. Dazu zählt die Depression, die jeden vierten Menschen über 65 trifft. Generell wird häufig bei Senioren der Rückzug aus dem Alltag, Desinteresse und negative Gedanken als normale Alterserscheinung betrachtet.

Angehörige und schon gar nicht der Betroffene selbst, werden dabei aktiv und ziehen ärztliche Hilfe zu rate. Die Abwärtsspirale schreitet voran, weshalb eine unbehandelte Depression chronisch werden kann. Damit es nicht so weit kommt, sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden, um die Symptome eindeutig zuzuordnen.

Depression als Pseudodemenz

Ursache für eine mögliche „Pseudodemenz“ kann eine Depression sein. Tatsächlich leidet jeder vierte über 65 Jahren, der aufgrund von Gedächtnisproblemen untersucht wird, an einer Depression. Die Spezialambulanz für Gedächtnisstörungen am Wiener AKH hat zur Abgrenzung einen Fragenkatalog (http://www.meduniwien.ac.at/Neurologie/gedamb/diag/diag13.htm) online gestellt, der auch Laien hilft, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Diese so genannte geriatrische Depressions-Skala besteht aus 15 Fragen, die die grundsätzliche Einstellung zur aktuellen Lebenssituation beleuchtet.

Bei einer Pseudodemenz scheint in erster Linie zwar das Gedächtnis gestört zu sein, aber bei näherer Betrachtung erweist sich dies als mangelnde Konzentrationsfähigkeit oder Desinteresse. Hinzu kommt, dass die betroffene Person sich ihrer Gedächtnisprobleme bewusst ist. Bei Alzheimerpatienten setzt die nachlassende Hirnfunktion schleichend ein und sie versuchen diese vielmehr zu bagatellisieren und zu verheimlichen. Alarmsignal ist jedoch, wenn sie sich im Alltag nicht mehr zurechtfinden.

Unterschiedliche Merkmale erkennen

  • Zeitfaktor: Die Depression tritt rascher zutage, die Demenz schleichend.
  • Leistung: Die Leistungsfähigkeit sinkt bei einer Alzheimerdemenz konstant, bei einer Depression schwankt diese stark.
  • Orientierung: Der depressive Patient kann sich zumindest orientieren und Hilfe aufsuchen. Der Alzheimer-Patient ist desorientiert und mit fortschreitender Erkrankung nicht in der Lage Hilfe aufzusuchen.
  • Alltagsverhalten: Trotz Depression ist der Patient in der Lage Routinearbeiten zu tätigen. Der Demenzpatient verliert seine Alltagskompetenzen, wie Duschen, Toilettengänge, Essenszubereitung etc.
  • Kognitive Fehlleistungen: Ausfall des Kurzzeitgedächtnisses, reduzierter Wortschatz, Koordinations- und Sprachstörungen sind bei Demenzpatienten weitere markante Symptome.
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