Spielfilme für mehr Aufklärung & Verständnis
Die Filmindustrie hat nicht erst seit bekannten Hollywood-Größen, wie „Columbo“ Peter Falk oder Charlton Heston an Demenz erkrankt sind, das Thema entdeckt. Zahlreiche mehr oder weniger bekannte Spielfilme bringen einem breiten Publikum näher, was die Erkrankung für Betroffene bedeutet.
Manchmal kindlich naiv, dramatisch, komisch oder stellenweise unrealistisch geben sie doch alle Einblicke in eine Welt, die plötzlich auf dem Kopf steht. Und sie zeigen Angehörige, die den letzten Funken Hoffnung nicht aufgeben wollen und letztlich andere Wege des Zusammenseins finden müssen. Spielfilme bewegen und sensibilisieren – ob sie einem nun gefallen oder nicht.
Liebe („Amour“)
Der vielfach international preisgekrönte Film des österreichischen Regisseurs Michael Haneke aus dem Jahr 2012 spielt in Paris, wo ein Ehemann, dessen Frau einen Schlaganfall erleidet und zum Pflegefall wird, an seine Grenzen stößt. Dieser Film ist insofern empfehlenswert, da er schonungslos zeigt, was die Betreuung eines Menschen, der sich nicht mehr äußern kann, für Angehörige bedeutet. Nüchtern und ungeschönt zeigt Haneke das Ende einer Liebesgeschichte, das in Verzweiflung, den Anstrengungen des Pflegealltags und im Unverständnis des persönlichen Umfelds versinkt. Tipp: Taschentücher bereithalten.
Honig im Kopf
Eine ganz andere Sichtweise liefert der deutsche Schauspieler und Regisseur Till Schweiger: in seiner Produktion schildert er die Beziehung der elfjährigen Tilda und ihres Großvaters Amandus. Das von der Enkelin heiß geliebte Familienoberhaupt wird schrullig und eine Heimeinweisung steht unmittelbar bevor. Damit will sich Tilda jedoch nicht abfinden und „entführt“ ihren Opa auf eine Reise nach Venedig. Der Film ist letztlich nicht nur dank Dieter Hallervorden, der Amandus spielt, witzig und sehr berührend. Letztlich zeigt er darüber hinaus, wie wichtig der offene Umgang mit der Erkrankung auch für Kinder ist.
Wie ein einziger Tag
Aus der Filmschmiede Hollywood stammt der Liebesfilm „Wie ein einziger Tag“. Er zeigt die außergewöhnliche Liebesgeschichte eines jungen Paares, das über viele Umwege zueinander findet und die Bemühung des Ehemanns, der Jahrzehnte später verzweifelt versucht ihre gemeinsamen Erinnerungen zurückzugewinnen. Tag für Tag liest er ihr ihre eigene Geschichte wie einen Roman vor und vereinzelt ist sie da, die Erinnerung an früher. Bis auch er sich schlussendlich eingestehen muss, dass nichts und niemand den endgültigen Verlust aufhalten wird können.