Alzheimer-Risikogen Apolipoprotein 4

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Alzheimer-Risikogen Apolipoprotein 4

Apolipoprotein oder in der Kurzversion ApoE ist ein körpereigenes Eiweiß, das an sich eine sehr wichtige Rolle im Fettstoffwechsel spielt. Auch im Gehirn übernimmt ApoE4 eine Funktion beim Transport von Fetten. Allerdings können Varianten dieses Proteins, das sich am 19. Chromosom befindet, verschiedene Krankheiten auslösen.

Die Mutation Apolipoprotein e4 kann Alzheimer auslösen. Das bedeutet, dass ein Träger dieses ApoE 4-Gens ein sehr hohes Risiko hat, tatsächlich zu erkranken. Im Vergleich zu einem Nicht-Träger ist die Wahrscheinlichkeit um den Faktor 1,7 bis 2,4 erhöht.

Wer ist betroffen?

Laut Schätzungen sind etwa 15 Prozent der Menschheit Träger von Apolipoprotein e4 auf dem 19. Chromosom. Das Auftreten dieser Genvariante führt allerdings nicht automatisch dazu, an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken. Mit dem Alter steigt das Risiko. Es sind noch weitere Faktoren ausschlaggebend, wofür der wissenschaftliche Nachweis allerdings noch ausständig ist.

Wissenschaftler beziffern den Anteil von ApoE4 am Erkrankungsrisiko insgesamt auf zirka 20 Prozent. Etwa 60 Prozent der Patienten mit eindeutig klinisch diagnostizierter Alzheimer-Krankheit sind ApoE4-Träger. Neuen Studiendaten zufolge erhöht das Allel auch das Risiko für kognitive Störungen bei Multipler Sklerose. Entzündungshemmende Medikamente können möglicherweise das Demenzrisiko bei Menschen mit ApoE4 senken – nicht aber bei Personen ohne dieses Allel.

Liefert ein DNA-Test Antworten?

Eine genetische Untersuchung kann nachweisen, ob die Erbsubstanz eines Menschen das so genannte ApoE 4-Allel aufweist. Im Zuge einer ApoE-Genotypisierung wird mittels Spezialverfahren die Feinstruktur des genetischen Materials bestimmt. Dafür ist eine einfache Blutabnahme ausreichend. Das Ergebnis kann dem behandelnden Arzt Hinweise bei der Diagnose bzw. Risikoeinschätzung für das Auftreten einer Alzheimer-Krankheit liefern.

Das Risiko ist etwa ebenfalls erhöht, wenn eine familiäre Prädisposition besteht und in der Parentallinie bereits Familienmitglieder an einer Alzheimerdemenz erkrankt sind. Dies würde wiederum für das Vorliegen der vererbbaren Form sprechen. Weiters gilt zu beachten, dass ein Nachweis des ApoE 4-Allels keinen Beweis darstellt, dass die Krankheit auftreten wird bzw. bereits ausgebrochen ist.

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