Wenn die Nacht zum Tag wird
Ein häufiges Problem bei Demenz ist ein gestörter Rhythmus von Tag und Nacht.
Wer ist von einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus betroffen?
Die Veränderung des Tagesrhythmus hin zu nächtlichen Aktivitäten kommt bei etwa 40 % der Demenzerkrankten vor. Besonders im mittleren Stadium der Erkrankung treten Schlafstörungen auf, die sich manifestieren können und in einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus enden.
Wodurch entsteht die Verschiebung hin zur Nachtaktivität?
Im Alter ändert sich der Schlaf generell dahin, dass er leichter ist, weniger lang und häufig durch Wachphasen unterbrochen. Verstärkend kommt noch hinzu, dass Demenzpatienten häufig tagsüber einschlafen und über den Tag verteilt etliche kürzere Schlafphasen haben, sodass sie nachts nicht müde genug sind, um gut einschlafen zu können. Ein Mangel an Aktivitäten tut hier noch ein Übriges dazu. Die Demenzerkrankung selbst sorgt ebenfalls für Schlafstörungen, da eines ihrer Symptome sein kann, dass die Patienten gegen Abend wacher und aktiver werden, etwas, das dem Einschlafen entgegensteht. Auch funktioniert die innere Uhr, die uns sagt, wann es Zeit zum Schlafen ist, oft nicht mehr richtig. Dadurch bekommen die Betroffenen Schwierigkeiten, Tag und Nacht zu unterscheiden.
Welche Probleme entstehen durch nächtliche Aktivitäten?
Nächtliche Aktivitäten sorgen dafür, dass die Angehörigen der Erkrankten ebenfalls nicht mehr durchschlafen können und schnell in einen Erschöpfungszustand geraten. Außerdem ist nachts die Desorientierung am größten, sodass die Demenzpatienten oft nicht mehr wissen, dass sie eigentlich wieder schlafen gehen sollen und stattdessen zur Arbeit gehen wollen oder sich fremd fühlen und nach Hause wollen. Gelegentlich irren sie auch durch die Wohnung und finden nicht mehr in ihr Bett zurück. Und es entsteht ein Teufelskreis. Nächtliche Aktivitäten sorgen für Müdigkeit am Tag, weshalb die Demenzpatienten dann oft am Tag einschlafen, was wiederum dazu führt, dass die Müdigkeit in der darauffolgenden Nacht nicht groß genug ist, um einen guten Schlaf zu gewährleisten.
Wie kann Nachtaktivität verhindert oder gemildert werden?
Um Nachtaktivität entgegen zu wirken, gibt es einige Möglichkeiten:
- für ausreichend Aktivitäten am Tag sorgen
- verhindern, dass die Patienten tagsüber immer wieder einschlafen
- für Bewegung sorgen, langes Sitzen oder Liegen möglichst vermeiden
- tagsüber für ausreichend Licht sorgen, um eine Erhöhung des Melatonins zu bewirken, das für einen guten Schlaf wichtig ist
- regelmäßige Spaziergänge unternehmen
- abends das Licht dimmen, um damit auf die Nacht einzustellen
- keine großen und aufregenden Aktivitäten mehr am Abend, Reize wie Fernsehen oder Radio entweder ausstellen oder leise drehen
- ein Ritual für das Zubettgehen entwickeln
- einen festen Tagesablauf etablieren
- sollte eine Depression vorliegen, diese behandeln lassen
- nach Absprache mit dem Arzt eventuell auch Schlafmittel verabreichen.
Wenn die Nacht zum Tag wird, stehen etliche Maßnahmen und Möglichkeiten zur Verfügung, um wieder zu einem geregelten Tagesablauf zurückzufinden.
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