Alzheimerdemenz vererbbar

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Alzheimerdemenz vererbbar

Ist Alzheimer vererbbar?

Vielleicht ist es nicht der erste Gedanke, wenn ein Eltern- oder Großelternteil an Demenz erkrankt. Doch irgendwann wird das Thema immer brennender und man will es einfach wissen: bekomme ich „das“ jetzt auch? Werde ich eines Tages genauso „verrückt“ und werde „verkalken“? Die Fragen sind menschlich.

Gewissheit gibt es keine. Doch es gibt Risikofaktoren und ein, wenn auch sehr kleiner, ist die Vererbung. Maximal zwei Prozent aller Fälle von Alzheimerdemenz werden nämlich vererbt. Das Alter ist und bleibt der größte Risikofaktor. Wenn es in der Familie allerdings sehr häufig zu Alzheimererkrankungen kommt, lässt sich meist eine genetische Prädisposition vermuten.

Häufigkeit der Erkrankung in der Familie

Genetische Faktoren können Ursache für ein gehäuftes Vorkommen in Familien sein. Sind Gene die Ursache, sind bei rund 30 Prozent aller Fälle bei einer auftretenden Häufung auch enge Familienmitglieder betroffen. Das betrifft vor allem Verwandte in erster Linie, die ein vierfach erhöhtes Risiko tragen. Die Wahrscheinlichkeit nimmt ab, je größer der Verwandtschaftsgrad ist. Relevant ist allerdings auch, wann die Erkrankung begonnen hat. Die präsenile Form einer Alzheimerdemenz, die vor dem 60. Lebensjahr auftritt, ist mit einem höheren Risiko für Familienmitglieder verbunden.

Die frühe Form tritt allerdings seltener auf und ist für weniger als 5 Prozent* der Fälle verantwortlich. Im Verlauf unterscheide sich die familiäre nicht von der sporadischen Form. Die Veränderungen im Gehirn sind ident und auch die durchschnittliche Erkrankungsdauer. Einzig das Alter macht den Unterschied und liegt bei der erblichen Variante zwischen 30 und 60 Jahren.

Risikogen Apolipoprotein E4 (Apo E4)

Einen genetischen Risikofaktor gibt es allerdings auch für die sporadische Form. Rund 60 Prozent der an Alzheimer erkrankten Menschen sind Träger dieses Gens mit dem Namen Apolipoprotein E 4 (ApoE4). Risikogene unterscheiden sich von deterministischen Genen dadurch, dass sie die Erkrankung nicht zwangsläufig auslösen und eben nur ein Risiko besteht.

Die deterministische, erbliche Variante verursacht hingegen weniger als ein Prozent aller Alzheimer-Fälle. Ist ein deterministisches Gen die Ursache wird von einer „autosomal dominanten Alzheimererkrankung“ (ADAD) gesprochen.

*Anm.: die Zahl schwankt in der Wissenschaft zwischen zwei und fünf Prozent

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