Angehörige im Pflegeheim – 2 von 2

Home / Allgemein / Angehörige im Pflegeheim – 2 von 2

Angehörige im Pflegeheim – 2 von 2

Kommt es in Pflegeheimen zu Konflikten zwischen dem Personal, Angehörigen und Demenzpatienten, können die Fronten rasch verhärten. Vorwürfe, Beschwerden, Schuldzuweisungen oder Misstrauen sind dann an der Tagesordnung und keine Lösung in Sicht.

Dabei sind weder die Angehörigen „schwierig“ noch das Pflegepersonal „ignorant“. In vielen Situationen ist es hilfreich Aussagen vorurteilsfrei zu äußern, seine Wünsche klar auszusprechen und sich zu überlegen, worum’s eigentlich geht.

Wünsche und Erwartungen äußern

Oftmals haben Angehörige, die jahrelang ihr Familienmitglied gepflegt haben, das Gefühl, niemand könne es so gut, wie sie selbst. Doch auch wenn Sie ein „eingespieltes Team“ waren, gilt es zu akzeptieren, dass die Betreuung nun Dritte übernehmen. Und wenn der eine oder andere Handgriff anders ist, das Essen nicht so angerichtet, wie zu Hause, ist dies nicht von vornherein schlecht und abzuwerten. Es ist in jedem Fall wichtig, dass Sie Wünsche offen aussprechen und dem Personal auch etwaige Bedenken mitteilen. Wenn beide Seiten wissen, was wie warum durchgeführt wird, bleibt die Kommunikation auf sachlicher Ebene und dann fällt vieles leichter.

Alternative Aktivitäten in Pflegeheimen anbieten

Viele Probleme sind dem Umstand geschuldet, dass sich Angehörige von heute auf morgen überflüssig fühlen. Im Heim ist es jedoch nun mal Aufgabe und Verpflichtung der Mitarbeiter, sich um den Erkrankten in jeder Hinsicht zu kümmern. Trotzdem gibt es sicherlich Tätigkeiten, bei denen Sie sich einbringen könnten. Gerade im Bereich, der „Nicht-Pflege“, besteht in vielen Institutionen ohnehin Personalmangel. Vielleicht möchten Sie einmal pro Woche einen Spielenachmittag organisieren oder eine Musizierstunde? Überlegen Sie sich, was Ihrem Angehörigen und Ihnen früher Freude bereitet hat – auch wenn’s schwer fällt, die Pflege abzugeben, liegt darin die Chance, wieder Energie und Zeit für andere Aktivitäten zu haben.

Gehe in den Schuhen des Anderen

Ein imaginärer Rollentausch erlaubt einen Perspektivenwechsel. In Pflegeheimen herrscht eine fixe Struktur, die Mitarbeiter müssen sich auf viele unterschiedlichste Patienten einstellen, müssen sich an interne Regeln und Vorgaben halten, weshalb ihnen in so mancher Situation vermutlich die Hände gebunden sind. Wird eine Bitte abgelehnt, ist es nicht gegen Sie gerichtet, sondern hat eventuell andere Gründe. Überlegen Sie, wie Sie unter den gegebenen Umständen reagieren würden.

Dies ist der zweite Teil der Reihe ‘Angehörige im Pflegeheim’, den ersten Beitrag können Sie hier nachlesen.

Verwandte Artikel