Demenz im Krankenhaus

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Demenz im Krankenhaus

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Demenzkranke haben besondere Bedürfnisse. Wenn sie ins Krankenhaus müssen sind einige Dinge zu beachten. Die wichtigsten Praxistipps.

Egal ob es um einen Akut- oder Notfall geht oder um einen geplanten Krankenhausaufenthalt: demente Personen können sich in der ungewohnten Krankenhausumgebung nicht zurechtfinden. Sie können ihre Bedürfnisse nicht selbst artikulieren und verstehen oft nicht, warum sie hier sind. Sowohl das Pflegepersonal als auch die Angehörigen sind gefordert auf diese besondere Situation einzugehen. Viele Krankenhäuser gehen sehr strukturiert mit dieser Herausforderung um.

Vor dem Krankenhausaufenthalt Information einholen

Wenn es sich um einen geplanten Aufenthalt im Spital handelt, können sich Angehörige vorbereiten. Viele Krankenhäuser sind auf demente Personen eingestellt und haben standardisierte Arbeitsabläufe. Fragen Sie im Krankenhaus nach, ob es etwa ein Infoblatt gibt, in dem die wichtigsten Informationen im Vorfeld abgefragt werden.

Information bereithalten

Halten Sie die wichtigsten Informationen für den Akutfall bereit. Auch wenn die demente Person, die Sie pflegen mit der Rettung ins Krankenhaus fährt, haben Sie so alle wichtigen Daten zur Hand. Weisen Sie Sanitäter und Spitalspersonal bei der Aufnahme auf die Demenz hin. Halten Sie diese drei wichtigsten Punkte schriftlich fest und übergeben Sie die Infos:

  • Medikamenteneinnahme: Wann werden welche Medikamente in welcher Dosierung verabreicht? Wer hat sie verordnet?
  • Ernährung: Welche besonderen Bedürfnisse bestehen bei der Ernährung? Muss Essen eingegeben werden? Ist eine besondere Diät zu beachten? Liegen Allergien und Unverträglichkeiten vor?
  • Verhalten: Kommt es bei der dementen Person zu aggressiven Episoden? Wie werden diese ausgelöst? Ist die Person mobil? Besteht die Gefahr, dass der Patient oder die Patientin in einem Verwirrungszustand das Krankenhaus zu verlassen versucht?

Besuche und Orientierung

Demente Personen können oft nicht begreifen warum sie im Krankenhaus sind. Die ungewohnte Umgebung verunsichert Sie. Deshalb ist es wichtig, dass Demenzkranke im Spital häufig Besuch von bekannten Gesichtern bekommen. Geben Sie Ihren Angehörigen Orientierung und beantworten Sie geduldig deren Fragen. Teilen Sie diese Besuche in der Familie auf. Als primäre Pflegeperson müssen Sie nicht alle Aufgaben selbst übernehmen. Manchmal besteht die Möglichkeit im Krankenhaus zu übernachten. Stellen Sie sich die Frage ob das überhaupt notwendig ist. Schonen Sie Ihre Kräfte.

Hilfe holen

Selbsthilfegruppen helfen bei der Vorbereitung eines Aufenthaltes im Krankenhaus und können auch im Akutfall Ihre Fragen beantworten. Im Krankenhaus selbst steht oft die Krankenhaussozialarbeit oder Seelsorge zur Verfügung. Besprechen Sie Bedürfnisse Ihrer Angehörigen mit den Profis. Fragen Sie aktiv nach dem Entlassungsmanagement.

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