Pflege und Betreuung dokumentieren
Eine Selbstverständlichkeit ist für viele Menschen die Betreuung und Pflege von Angehörigen, die an einer Demenz erkrankt sind. Notwendige Unterstützung oder das Abnehmen von Aufgaben, die nicht mehr so leicht von der Hand gehen, werden besonders zu Beginn der Erkrankung nicht bewusst wahrgenommen.
Es ist allerdings wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, wie hoch der Betreuungsaufwand ist. Einerseits um sich die eigene persönliche Belastung vor Augen zu halten und andererseits, um diese bei Institutionen aufzeigen zu können. Ein Pflegetagebuch ist besonders für die Pflegegeldeinstufung wichtig, gibt aber auch Rückschlüsse auf den Verlauf der Alzheimer-Demenz.
Pflegegeldeinstufung
Um eine korrekte Einstufung zu erreichen, ist es notwendig konsequent alle Zeiten aufzuzeigen, die sie für den Erkrankten aufwenden müssen. Viele Angehörige argumentieren aus dem Bauch heraus und so fallen viele Unterstützungsleistungen meist unter den Tisch.
Außerdem ist es bei einem Termin zur Feststellung der Pflegebedürftigkeit mitunter für den beurteilenden Arzt schwierig, zu einem objektiven Ergebnis zu kommen. Häufig passiert es nämlich, dass der Erkrankte im Gespräch seine Beeinträchtigung marginalisiert, leugnet und sich richtig gehend „am Riemen reißt“, weil letztlich kaum jemand gerne zugibt, nicht mehr selbst für sich sorgen zu können.
An alle Tätigkeiten denken
Berücksichtigen Sie in Ihrer Dokumentation auch Zeiten, in denen Sie „eigentlich nichts tun“. Gemeint ist damit, dass oftmals bei vielen Tätigkeiten Aufsicht notwendig ist. Obwohl der Patient sich zum Beispiel anfänglich nach dem Aufdrehen des Wasserhahns und in die Hand geben des Waschlappens alleine zu waschen beginnt, kann es sein, dass er mitten im Duschvorgang abbricht. Wären Sie nicht da, würde er vielleicht das Badezimmer verlassen, weshalb es für alle Fälle gilt, zu warten und anwesend zu sein.
Notieren Sie daher immer die tatsächlich aufgewendete Zeit, nicht nur Ihr aktives Handeln. Das gilt für Aufsicht bei Tag-Nacht-Rhythmusstörungen ebenso, wie für die Unterstützung beim Einkauf im Supermarkt. Je präziser Sie Ihre Aufzeichnungen führen, umso besser wird sich ein Gutachter ein klares Bild davon machen können, welche Hilfe der Erkrankte benötigt und (hoffentlich) eine korrekte Pflegegeldeinstufung vornehmen.