Roboter hilft Demenzkranken

Home / Pflege & Betreuung / Roboter hilft Demenzkranken

Roboter hilft Demenzkranken

In der Steiermark läuft ein Projekt, bei dem Demenzkranke durch Roboter unterstützt werden.

Roboter im Pflegealltag

In Österreich werden Roboter mittlerweile immer wieder im Rahmen von Forschungsprojekten in Pflegeeinrichtungen eingesetzt. In Wien wurde in einem Zeitraum von 4 Jahren der Roboter Henry im Haus der Barmherzigkeit eingesetzt. Seine Fähigkeiten umfassen die Möglichkeit zur Unterhaltung mit Videos und Musik, aktuellen Nachrichten und Wetterbericht. Außerdem kann er als Wegweiser fungieren.

Projekt „Amigo“

Das Projekt „Amigo“ wird in der Steiermark, in Deutschlandsberg, durchgeführt. Hier wird einem Haushalt von 20 Personen, die an Demenz leiden, der Roboter Pepper zur Verfügung gestellt. Pepper dient als Animateur, er regt die betreuten Personen dazu an, Bewegungsübungen durchzuführen und trainiert ihr Gedächtnis und ruft ihr Wissen ab. Außerdem behält er die Medikamenteneinnahme, Essen und Trinken und alle möglichen Termine im Blick und erinnert daran. Pepper verfügt über ein Tablet, auf dem zusätzlich zu den anderen Programmen auch Medien wie beispielsweise Fotoalben aufgerufen werden können, dies dient der Förderung von Kommunikation und Interaktion der Erkrankten.

Das Projekt „Amigo“ gehört zu einem der ersten Projekte, die den Einsatz von Pflegerobotern im häuslichen Umfeld untersucht. Bislang wurden sie nur in Krankenhäusern oder Pflegeheimen verwendet.

Was soll ein Pflegeroboter leisten?

Er soll in erster Linie in täglichen Belangen die Pflegenden entlasten und für die Erkrankten da sein. Ihnen Hilfen bieten wie Erinnerungen an Termine, Trainingsmöglichkeiten, Hilfe zur Selbsthilfe bieten und es so erreichen, dass die Betroffenen länger ein selbständiges Leben führen können. Dazu zählen auch genaue schrittweise Anweisungen, wie beispielsweise eine Kaffeemaschine zu bedienen ist und in welcher Reihenfolge die Kleidung angelegt wird. Außerdem soll der Roboter auch für die Unterhaltung und Beschäftigung zuständig sein und in freundlicher und witziger Weise mit den Menschen in eine Interaktion treten. Dies geschieht bei den derzeitigen Pflegerobotern durch Lob in Form einer Fanfare, eines witzigen Kommentars oder einer Verbeugung, wenn bei den Trainingsprogrammen richtige Antworten gegeben werden.

Ein Pflegeroboter wird nach anfänglichen Berührungsängsten mit der Technik, die durch eine gute Einführung schnell ausgeräumt werden können, von den allermeisten gut angenommen. Sie sind stolz darauf, mit ihm umgehen zu können und freuen sich über die Unterstützung und Unterhaltung. Vielen wäre es auch weniger unangenehm, bei der Körperpflege von einem Roboter als einem Menschen unterstützt zu werden.

Was das Aussehen betrifft, ist der Roboter klar als solcher erkennbar. Wichtig ist dennoch, dass sich die Oberfläche angenehm und warm anfühlt und mehr an Haut als an Plastik erinnert.

 

Viele Demenzkranke sehen in der Unterstützung durch Roboter hauptsächlich Hilfe zur Selbsthilfe und Unterstützung, um so lange wie möglich selbständig bleiben zu können.

 

Quellen:

Verwandte Artikel