Spendenaktionen für die Alzheimer- und Demenzforschung
Nach aktuellen Schätzungen sind in Österreich bis zu 130.000 Menschen an einer Form von Demenz erkrankt – davon rund 80.000 an Alzheimer, der häufigsten Form. Viele Demenz-Arten sind noch zu wenig erforscht, um mit medizinischer Behandlung den Verlauf verlangsamen zu können, und auch ein Heilmittel gegen Alzheimer oder andere Demenz-Formen ist bisher noch nicht in Sicht. Das möchten viele Menschen und Organisationen gerne ändern – zum Beispiel mit einer besonderen Awareness- oder Spendenaktion, die der Forschung zugutekommen.
Alzheimer-Monat September
Rund um den Welt-Alzheimer-Tag am 21. September möchten die Alzheimer Gesellschaften zusammen mit Vereinen, Gemeinden und Initiativen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit weltweit auf die Erkrankung lenken. Deshalb finden vielerorts im September Kongresse, öffentliche Vorträge, Spenden-Läufe und weitere Mitmach-Aktionen statt, die zum Lernen und Spenden einladen. Fürs eigene Engagement können unter www.worldalzmonth.org die jeweiligen Ansprechpartner im Land für Aktionen zum Welt-Alzheimer-Tag gefunden und Kampagnen-Materialien heruntergeladen werden.
Spendenlauf durch Europa
Doch braucht es nicht immer einen besonderen Tag: Oft ist es ein persönlichen Anlass, der Menschen dazu motiviert, sich für die Demenz-Forschung zu engagieren. So haben Eamonn Donnelly und Sepp Tieber-Kessler bei ihrer Aktion „The Long Walk Home“ 2.450 Kilometer zu Fuß von Hitzendorf bei Graz nach Keady in Irland zurückgelegt, um Spenden für die Österreichische Alzheimer Gesellschaft zu sammeln. Der traurige Hintergrund: Eamonns Mutter starb an einer seltenen, besonders aggressiven Form von Demenz. Um der Hilflosigkeit in einer solchen Situation etwas entgegensetzen zu können, wuchs in ihm die Idee, mit einem Fußmarsch von seiner jetzigen Heimat Hitzendorf zu seinem Geburtsort Keady zu wandern. Unterstützt bei der Awareness-Aktion hat ihn sein Freund Sepp, mit dem er zusammen in einer Band spielt. Über Ihren Reiseblog konnten Menschen weltweit drei Monate lang ihre Erlebnisse live verfolgen und für die Alzheimer Gesellschaft spenden.
Erinnerungen spenden
Seit dem Frühsommer 2018 lassen sich neben Geld auch auch „Erinnerungen“ spenden – über die Fotoplattform Lobster: Hier können Hobby-und Profi-Fotografen aus aller Welt ihre Fotos einstellen und mit dem Kampagnen-Hashtag #memorydonation versehen. Die so gekennzeichneten Fotos werden über die Plattform verbreitet und Agenturen, Verlagen und Co. zum Kauf angeboten. Die Erlöse kommen der Internationalen Alzheimer Gesellschaft zugute. Schon jetzt sind auf diese Weise schon mehr als 27.000 Fotos aus aller Welt zusammengekommen.
Wer mit seiner eigenen Idee aktiv werden möchte, kann auch auf Portalen wie betterplace.org eigene Crowdfunding-Projekte erstellen und über die sozialen Netzwerke bewerben – etwa wie der Verein Alzheimer Forschung Initiative e.V.. Mit dem Ziel, Forschungsprojekte zu fördern um die Krankheit zu entschlüsseln und irgendwann heilen zu können, haben sie auf diese Weise bisher schon knapp 1000 Spender mobilisieren können.