Tipps gegen/bei Mangelernährung / Angehörige
Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist bei vielen älteren Menschen häufig unzureichend. Was wenige wissen ist, dass der normale Alterungsprozess auch auf die Verwertung von Lebensmitteln eine negative Auswirkung hat, da manche Nährstoffe nicht mehr optimal umgewandelt werden können.
Gerade bei Menschen mit Demenz kann Mangelernährung oder die zu geringe Aufnahme von Flüssigkeit gravierende Folgen für den Organismus haben. Zudem treten bei fortschreitender Erkrankung mitunter Schluckstörungen auf und auch das ordentliche Zerkauen der Mahlzeit wirkt sich nachteilig aus.
Wir geben Tipps, wie Sie Mangelernährung entgegenwirken können:
- Abwechslungsreiche Kost: gestalten Sie die Mahlzeiten abwechslungsreich. Es gelten die gleichen Nahrungsempfehlungen, wie bei gesunden Menschen. Häufig ist jedoch der Kalorienverbrauch weitaus höher, als in altersmäßig vergleichbaren Gruppen. Viele Demenzkranke haben noch dazu einen ausgeprägten Bewegungsdrang und verbrauchen sehr viel Energie. Dies gilt auch für Patienten, die nicht mehr mobil sind, aber den ganzen Tag stereotype Bewegungen (klopfen, wischen, schaukeln) machen.
- Klare Essenszeiten verleihen Struktur: Patienten, deren Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert, wissen einfach nicht, dass sie vor fünf Minuten gefrühstückt haben. Eine feste Tagesstruktur und Essensrituale können helfen. Es kann auch helfen, über den Tag verteilt das Essen in sehr vielen kleinen Portionen einzunehmen, damit Patienten nicht das Gefühl haben, nichts zu bekommen.
- Essen andicken bei Schluckstörungen: Schluckstörungen machen sich dadurch bemerkbar, dass Essen aus dem Mund rinnt („sabbern“), der Patient häufig hustet oder sich räuspert oder es zu stimmlichen Veränderungen kommt. Liegt eine Schluckstörung vor, müssen Getränke und flüssiges Essen angedickt werden. Dazu gibt es in der Apotheke geeignete Präparate. Für die Essensverabreichung gibt es eigene Techniken, die das Verschlucken reduzieren können. Der Besuch eines Logopäden oder Ernährungsexperten ist empfehlenswert.
- Fingerfood besser, als Essen eingeben: Weiß der Patient nicht mehr, wie er mit Besteck umgehen soll, ist die häppchenweise Zubereitung von Mahlzeiten die erste Wahl. Das selbständige Essen mit den eigenen Händen verleiht Selbstwert und obendrein gibt sie die Möglichkeit, den Essrhythmus selbst zu bestimmen. Wer auf weiche Süßspeisen wie Grießbrei oder Pudding nicht verzichten will, kann diese verdünnt als Trinkdessert anbieten. Das gilt natürlich auch für Suppen.
- Fingerfood für Wanderer: Bei motorisch unruhigen Menschen, die kaum still sitzen können und sehr viel umherwandern, können die „Routen“ mit kleinen Essensportionen (Fingerfood) „gespickt“ werden. Dies lädt einerseits dazu ein, kurz innezuhalten, und andererseits kann so die dringend notwendige Energieaufnahme eher gewährleistet werden.