Ambient Assisted Living: Smarthome bietet Sicherheit für Menschen mit Demenz

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Ambient Assisted Living: Smarthome bietet Sicherheit für Menschen mit Demenz

Menschen mit Demenz können im Notfall oft nicht selbst handeln. Neue Technologien geben ein gutes Gefühl der Sicherheit für Patienten und ihre Angehörigen.

Unabhängig leben und in den eigenen vier Wänden alt werden: das wünschen sich die meisten Menschen. Besonders von Demenz Betroffene profitieren davon in der gewohnten Umgebung bleiben zu können. Wenn die Demenz fortschreitet stehen dem oft Sicherheitsbedenken im Weg: was tun im Notfall, wenn nicht rund um die Uhr Angehörige oder ein Pflegedienst zur Verfügung steht? Technische Hilfsmittel können das Sicherheitsgefühl verbessern, Notfälle erkennen und rasch Hilfe holen.

Mehr Sicherheit: Smarthome für alte Menschen

Beim so genannten Ambient (oder Active) Assisted Living (AAS) wird die Umgebung dementer Menschen als Smarthome gestaltet. Dabei ist es wichtig effektive und preisgünstige Lösungen zu finden. Beratungsstellen wie das Rote Kreuz oder Alzheimer-Selbsthilfegruppen können dabei helfen, aus der Vielfalt der Angebote das richtige auszuwählen (siehe Links am Ende des Artikels). Derzeit laufen umfassende Forschungsprogramme und Tests österreichischer und deutscher Forschungsnetzwerke sowie der EU Kommission, die neue Technologien entwickeln und günstig verfügbar machen sollen. Einige bereits verfügbare Technologien wollen wir Ihnen präsentieren.

Rufhilfe

Rufhilfe Systeme unterstützen im Notfall und können rasch Hilfe holen. Meist handelt es sich um ein System mit einem oder mehreren Notruf-Knöpfen, die am Körper getragen oder an bestimmten Punkten im Wohnbereich installiert werden. So ist ein zusätzlicher Notrufknopf im Badezimmer sinnvoll, weil zum Duschen ein Notruf-Armband abgenommen werden könnte. Kommt es zum Sturz in der Badewanne, ist trotzdem ein Notrufknopf in Reichweite. Rufhilfe Systeme werden in verschiedenen Formen angeboten. Es stehen überwachte Systeme zur Verfügung, bei denen automatisch ein Pflegedienst gerufen wird. Solche Dienstleistungen werden von Pflegediensten wie dem Roten Kreuz angeboten und sind mit einer Grundgebühr verbunden.

Rufhilfe: Sicherheitsgefühl für Angehörige

Wenn Angehörige die Pflege zu Hause übernehmen, gibt es Systeme, die im Notfall einen oder mehrere Angehörige anrufen, eine Sprechverbindung herstellen oder eine aufgenommene Nachricht abspielen. Rufhilfe-Anlagen sind in verschiedenen Ausführungen preisgünstig erhältlich. Informieren Sie sich, ob die Kosten durch Pflegegeld oder Beihilfen gedeckt werden können.

Sensoren zu Hause

Im Notfall rasch Hilfe holen kann Leben retten. Doch was, wenn eine demente Person nicht in der Lage ist einen Knopf zu drücken, weil er außer Reichweite ist, oder der Patient das Bewusstsein verloren hat? Um in solchen Situationen zu helfen, gibt es Rufhilfe-Anlagen, die mit mehreren Sensoren ausgestattet sind. Wird der Herd nicht ausgeschaltet, oder läuft die Badewanne über, wird ein Notruf ausgelöst. Sensoren, die Körperfunktionen wie den Herzschlag aus der Ferne überwachen können, sind derzeit in Entwicklung. Technologien, die Abweichungen vom normalen Tagesablauf erkennen, sind ebenfalls verfügbar. Der Markt für solche Produkte ist stark in Bewegung. Informieren Sie sich bei einem Smarthome-Fachberater.

GPS-Ortung und Geofencing

Angehörige haben oft Angst, eine demente Person könnte in einem Verwirrungszustand das Haus verlassen und die Orientierung verlieren. In diesem Fall verbessern Ortungssysteme die Sicherheit. Studien haben ergeben, dass Uhren am besten geeignet sind und von Patienten am liebsten getragen werden. Eine GPS-Uhr kann auf Anfrage per SMS oder App ihre Position bekannt geben. Beim so genannten „Geofencing“ werden virtuelle Zäune aufgestellt. Verlässt der Träger einen definierten Bereich, wird ein Angehöriger informiert.

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