Gedächtnisleistung und Jahreszeit

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Gedächtnisleistung und Jahreszeit

Untersuchungen ergaben einen Zusammenhang zwischen der Gedächtnisleistung älterer Patienten und der Jahreszeit.

Eine kanadische Auswertung mehrerer Studien

Daten von 3353 Teilnehmern aus verschiedenen Studien, die in den USA, in Kanada und Frankreich durchgeführt wurden, dienten als Untersuchungsmaterial für eine Gruppe Neurologen der Universität Toronto. Ausgewertet wurden die medizinischen und kognitiven Daten älterer Menschen. Ihr Durchschnittsalter betrug 75 Jahre. Neben medizinischen Erhebungen wurden das Konzentrationsvermögen und die mentale Leistungsfähigkeit getestet. Hierzu mussten unter anderem auch Zahlenkolonnen und Reihen von Wörtern auswendig gelernt werden.25

Winterschlaf für das Gehirn?

Die Auswertung zeigte sehr deutlich, dass die mentalen Fähigkeiten einer jahreszeitlichen Schwankung unterliegen. Je nach Jahreszeit wurde ein besseres oder schlechteres Ergebnis erzielt, der Unterschied in der Leistungsfähigkeit entsprach einer Alterung des Gehirns um 4,8 Jahre. Diejenigen Teilnehmer, deren Messungen im Spätsommer oder Herbst durchgeführt wurden, zeigten eindeutig die besseren Leistungen.

Am besten scheint das Gehirn im September, kurz vor der Tag-und-Nacht-Gleiche, zu arbeiten. Im Winter und Frühling dagegen sind die Hirnleistungen etwas vermindert.

Gleichzeitig wurde im Nervenwasser der Teilnehmer eine höhere Konzentration an Beta-Amyloid festgestellt. Aus diesem Protein entstehen im Gehirn die Ablagerungen, die bei Alzheimerpatienten verstärkt nachweisbar sind und die höchstwahrscheinlich die Funktion des Gehirns beeinträchtigen.

Diese jahreszeitlichen Leistungseinbußen betreffen besonders stark das Arbeitsgedächtnis, in dem für kurze Zeit eine Vielzahl von Informationen abrufbar sein muss. Wenn es beeinträchtigt ist, werden Aktivitäten wie Autofahren, Gespräche führen und Kopfrechnen anstrengender und die Konzentrationsfähigkeit sinkt.

Die Analyse der Universität Toronto wies allerdings keine Mehrfachmessung zu den günstigeren und ungünstigeren Jahreszeiten pro Teilnehmer nach. Sie kann also nicht belegen, wie sich bei den einzelnen Teilnehmern die kognitiven Fähigkeiten im Sommer und Herbst verbessern und im Winter verschlechtern. Allein über statistische Mittel konnte die jahreszeitliche Schwankung ausgemacht werden.

Gründe für die jahreszeitlichen Schwankungen

Vieles in unserem Körper ist jahreszeitlichen Schwankungen ausgesetzt. Einfluss auf Gehirnleistungen können auch solche Faktoren haben wie verminderte Vorräte an Vitamin D und veränderte Ausschüttung von Melatonin. Der Lichtmangel und die niedrigeren Temperaturen können ebenfalls eine Änderung unseres Stoffwechsels hervorrufen und sich über Umwege auch im Gehirn bemerkbar machen.

Im Sommer und Herbst sind die kognitiven Fähigkeiten älterer Menschen laut Studie auf ihrem Höhepunkt.

 

Quellen:

  •  https://www.spektrum.de/news/geistig-fitter-im-sommer/1628766
  • https://www.netdoktor.de/news/im-winter-faellt-das-denken-schwerer/
  • https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Jahreszeit_beeinflusst_Denkleistung_alter_Menschen1771015590619.html
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