Kriterien für die 24 Stunden Betreuung – Teil 2
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Gerade für Familien mit einem Angehörigen mit Demenz ist die Installierung einer 24 Stunden Betreuung eine wertvolle Unterstützung. Die Betreuungskräfte unterstützen bei Vorliegen einer beginnenden Demenz viele kleine Handgriffe, dank derer ein weiteres Leben zu Hause möglich ist.
In weiterer Folge ist die andauernde Anwesenheit einer Betreuungsperson zur Minimierung von Risiken ein wertvoller Bestandteil der Betreuung von Menschen mit Demenz. Die Betreuungskräfte schützen den Menschen mit Demenz vor Sturz, vor Einsamkeit und Langeweile. Sie sichern deren Gesundheit, da sie für die Einnahme der Medikamente sorgen und das Essen und Trinken motivieren.
Menschen mit Demenz können in viele Tätigkeiten und Abläufe eingebunden werden, da durch die Eins zu Eins Betreuung ein ausreichender Zeitrahmen zur Verfügung steht. Im fortgeschrittenen Stadium führen manche Demenzformen zu auffälligen Verhaltensweisen. Menschen mit „Weglauftendenzen“ können sehr lange begleitet werden, wenn die Betreuungskraft die Möglichkeit hat, den betroffenen Menschen einfach zu begleiten und für ein sicheres Heimkommen zu sorgen.
Tipps für die Organisation einer 24 Stunden Betreuung speziell bei Menschen mit Demenz:
Planen Sie das Einsetzen einer 24 Stunden Betreuung frühzeitig ein.
Versuchen Sie, eine geplante, 24 Stunden Betreuung frühzeitig einzusetzen, damit eine Beziehung zwischen der Betreuungskraft und dem betroffenen Menschen entstehen kann. Im Idealfall kann die betroffene Person noch selbst aktiv diese Beziehung mitgestalten.
Die Betreuungskraft benötigt Erfahrung – im Idealfall wurden Fortbildungen besucht – im Umgang mit Menschen mit Demenz und unbedingt ausreichende Deutsch-Sprachkenntnisse.
Für die Betreuung für Menschen mit Demenz ist es notwendig, die deutsche Sprache gut sprechen zu können. Menschen mit Demenz haben feine Sensoren und sprachliche Missverständnisse führen oft zu Abwehrhaltung seitens der zu betreuenden Person. Trotz der beruflichen Distanz ist die andauernde Betreuung eines Menschen mit Demenz eine herausfordernde Situation. Kommt es bei weiter fortgeschrittenem Krankheitsverlauf zu auffälligen Verhaltensweisen, verlangt dies nach professionellen Umgangsstrategien. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Betreuungskraft diese Kompetenzen hat und bereit ist, Ihren Angehörigen auch durch schwierige Phasen zu begleiten.
Die Betreuungspersonen haben das Recht, nach Vereinbarung, Pausen zu konsumieren.
Berücksichtigen sie bei der Planung der Betreuung, dass die Betreuungskräfte Pausen benötigen und in dieser Zeit vielleicht durch die Familie eine Anwesenheit abgedeckt werden muss. Der Begriff der 24 Stunden Betreuung/Pflege wurde aufgrund der gemeinsamen Wohnsituation gewählt und soll nicht irreführend bedeuten, dass 24 Stunden am Tag und das sieben Tage die Woche gearbeitet wird. Dies ist speziell in einer Betreuungssituation unzumutbar.
Die ersten Tage der Betreuung.
Sie erleichtern der Betreuungskraft den Einstieg, wenn sie in den ersten zwei, drei Tagen persönlich zur Verfügung stehen. Besprechen Sie Gewohnheiten der zu betreuenden Person sehr ausführlich.
Zeigen Sie der Betreuungskraft die nächsten Geschäfte, die Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel, die Apotheke und den Weg zur Hausärztin oder dem Hausarzt. Informieren sie die Hausärztin, den Hausarzt, dass eine 24 Stunden Betreuung installiert wurde.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Für das Verabreichen der Medikamente wird eine ärztliche Anordnung benötigt. Die Betreuungskraft sollte in der Lage sein, im Anlassfall ärztliche Hilfe holen zu können und ärztliche Anordnungen zu verstehen und umzusetzen. Ein entsprechender Notfallplan muss schriftlich aufliegen.
Wenn sich der Zustand der betroffenen Person verändert und die Betreuungskraft pflegerische Tätigkeiten übernimmt, verlangt das Gesetz, dass diese von einer diplomierten Pflegeperson angeordnet und die Durchführung kontrolliert wird. Die Betreuungskraft muss über die Durchführung regelmäßige Aufzeichnungen führen
Die laufende Begleitung/Qualitätssicherung durch eine diplomierte Pflegeperson hilft Risiken frühzeitig zu erkennen. Die Betreuungskraft kann laufend angeleitet und geschult werden. Fragen Sie schon zu Beginn der Betreuung, ob diese Qualitätssicherung angeboten wird und zu welchem Preis.
Ärztliche und pflegerische Tätigkeiten dürfen nicht von einem Angehörigen an eine Betreuungskraft übertragen werden.