Mit Büchern gegen Demenz

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Mit Büchern gegen Demenz

Bücher sind nicht nur ein netter Zeitvertreib oder helfen bei der Weiterbildung, sie sind auch für unsere geistige Gesundheit wichtig. Sie können für Demente und ihre Angehörigen in vielerlei Hinsicht Hilfestellung bieten, indem sie informieren, Rat geben, trösten oder aufbauen.

Da Demenz zu einer Volkskrankheit geworden ist, beschäftigen sich auch viele Studien damit. Darunter gibt es auch solche, die den Schluss nahelegen, dass Menschen, die von Jugend an viel lesen und schreiben, weniger an Alzheimer erkranken. Das Gehirn fit zu halten, scheint in gewissem Maß vor Plaques zu schützen. Zu diesem Resultat kommt eine Studie von Susan Landau von der Berkeley University.

Aber auch für bereits Erkrankte sind Bücher hilfreich. Wenn Gespräche nicht mehr möglich sind, können gemeinsam Erlebnisbücher wie aus der „Singliesel“-Reihe angeschaut werden. Diese Bücher werden meist mit Freude angenommen und verhelfen zu netten und kurzweiligen Stunden mit dementen Angehörigen. Sie sind nicht nur zum Anschauen, sondern es können auch Dinge gefühlt und betastet werden. Spezielle Vorlesebücher enthalten Alltagsgeschichten, die verschüttete Erinnerungen wieder an die Oberfläche kommen lassen.

Die Auswahl der Bücher, die hier vorgestellt sind, umfasst alle Varianten, eine Biografie, ein Kinderbuch, zwei Ratgeber und ein Vorlesebuch für Demenzpatienten.

Der alte König in seinem Exil

Von Arno Geiger

Arno Geiger beschreibt in seinem Buch die Demenzerkrankung seines Vaters. Sie setzt wohl schon mit seiner Pensionierung ein. Es beginnt mit mangelndem Interesse an seiner Umwelt und sich häufende Erinnerungslücken. Das wird von seinen Kindern zunächst einfach als Vergesslichkeit und mangelnde Motivation abgetan.

Nachdem die Angehörigen erkennen, dass er an Alzheimer erkrankt ist, wechseln sie sich in der Pflege des Vaters ab, er bekommt Essen auf Rädern und wird morgens und abends von einem ambulanten Pflegedienst betreut. Das reicht schließlich nicht mehr und es wird eine Pflegerin eingestellt. Am Ende kommt der Vater in ein Pflegeheim.

Das Buch schildert eindrücklich, wie Angehörige den Demenzkranken sehen und welche Schwierigkeiten im Verlauf der Krankheit auftreten und bewältigt werden müssen.

Rosa und Louis: Geisterstunde

Von Ferdinand Lutz

Ein Kinderbuch zum Thema Demenz. Zwei Kinder ziehen mit ihren Eltern zu ihrer dementen Großmutter. Die lebt in einem alten Schloss voller Gespenster. Die Gespenster sind aber nur für die Kinder und die Großmutter sichtbar. Oma vergisst jetzt zwar vieles und ist etwas seltsam, aber dafür kann sie die Welt der Kinder teilen. Wenn etwas verloren geht, wird dafür etwas anderes gewonnen ist die Aussage dieses Buchs, das Kindern das schwierige Thema Demenz näher bringt.

Als die Kaffeemaschine streikte

Von Ulrike Strätlings

Dieses Buch ist zum Vorlesen für Demenzkranke geschrieben worden. Es enthält kurze Geschichten, die nicht überfordern. Sie handeln stets von alltäglichen Dingen und berichten davon in einfachen Sätzen. Oft geht es um ein lustiges Erlebnis. Manche der Geschichten laden auch ein zum Raten, zum Ergänzen oder Mitmachen.

Dement, aber nicht bescheuert

Für einen neuen Umgang mit Demenzkranken

Von Michael Schmieder

Wie der Untertitel schon sagt, bricht das Buch eine Lanze für einen neuen Umgang mit Demenzkranken. Der Autor weiß, wovon er schreibt, denn er leitet ein Pflegeheim für Demenzkranke, das als eines der besten Pflegeheime weltweit gilt. Ihm geht es darum, den Kranken ihre Würde zu bewahren. Das bedeutet keine Ruhigstellung durch Medikamente, kein Fixieren am Bett oder das Vorgaukeln einer falschen Realität. Stattdessen fordert der Autor, die Kranken ernst zu nehmen und auf ihre Ängste und Bedürfnisse einzugehen.

Das Herz wird nicht dement

Von Dr. Udo Baer und Gabi Schotte-Lange

Ein Fachbuch für Fachpersonal und pflegende Angehörige. Es hilft, das Gefühlsleben der Erkrankten verstehen zu lernen. Die Wahrnehmung dementer Menschen wird sehr anschaulich beschrieben. Dadurch wächst das Verständnis der Angehörigen für die Empfindungen ihrer erkrankten Angehörigen und die Pflege kann verbessert werden.

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