Pflegeheim oder Betreuung zu Hause?

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Pflegeheim oder Betreuung zu Hause?

„Soll ich ihn/sie in ein Heim geben, oder nicht“, fragt sich wohl jeder Angehörige, der einen Menschen mit Demenzerkrankung pflegt. Sie ist die Frage der Fragen – und naturgemäß gibt es auf sie keine eindeutige Antwort. Für den richtigen Zeitpunkt schon.

Eine Entscheidung sollte spätestens fallen, wenn die Angehörigen mit der Pflege massiv überlastet sind. Ein gutes und individuell passendes Heim zu finden, kann eine Zeit dauern – informieren Sie sich daher rechtzeitig. Es gibt viele Kriterien, die bei der Entscheidungsfindung behilflich sein können.

Heimunterbringung bietet auch Chancen

Die Entscheidung einen nahen Angehörigen in einem Heim unterzubringen, fällt nicht leicht. Meist überwiegen emotionale Faktoren, die sich durch Gewissensbisse und eigene Schuldzuweisung – weil man die Betreuung nicht mehr bewältigen kann – ausdrücken.

Dass eine Heimunterbringung auch positive Aspekte bietet, sollten sich Betroffene ins Bewusstsein rücken. Viele Angehörige berichten nämlich, dass sich das Verhältnis zu der betreuenden Person verbesserte, da sie die Zeit mit dem Patienten fern von der Last des Pflegealltags besser nutzen konnten.

Letztlich ist weder Ihrem Angehörigen noch Ihnen geholfen, wenn Sie die pflegerischen Anforderungen nicht mehr erfüllen können. Bei der Suche nach einem geeigneten Platz empfiehlt es sich in jedem Fall, auf die Infrastruktur und die Qualität des Pflegepersonals zu achten.

Demenzgerechte Pflegeheime

Ein Pflegeheim, das sich auf die Betreuung von Menschen mit Alzheimerdemenz spezialisiert hat, bietet in der Regel viele Möglichkeiten, die im häuslichen Umfeld oft nicht möglich sind.

Das Angebot erstreckt sich einerseits auf eigens geschultes Pflege- sowie Therapiepersonal (fragen Sie ob dieses in Validation ausgebildet ist und welche Therapien angeboten werden) sowie andererseits auf demenzgerechte Infrastruktur:

  • Rundgänge und -gärten, in denen auch orientierungslose PatientInnen sich gut alleine zurecht finden und somit ihrer Freiheit nicht beraubt werden
  • Weitläufige Fläche, um dem Bewegungsdrang gerecht zu werden
  • Sinnesgärten, in denen die Sinne aktiviert werden und gemeinsam „gegartlt“ werden kann
  • Gruppenaktivitäten, wie Singen, Tanzen oder künstlerisch-kreative Tätigkeiten
  • Therapeutische Anwendungen, wie tiergestützte Therapie
  • Snoezelen-Räume für Menschen mit eingeschränkter Sensorik (Snoezelen Raum: gemütlicher Raum, indem man liegend oder sitzend in Begleitung von leiser Musik Lichteffekte betrachten kann).
  • Aromabäder

Schauen Sie sich verschiedene Heime vor Ort an, um diese vergleichen zu können und achten Sie auch auf Ihr Bauchgefühl – schließlich muss auch für Sie die Chemie bei den Besuchen stimmen.

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