Tanzen und Demenz

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Tanzen und Demenz

Musik wirkt tief in unser Leben hinein. Sie rührt uns an und kann unsere Stimmung verbessern.

Was bewirkt Tanzen?

Beim Tanzen müssen Bewegung, Rhythmusgefühl und die Musik zusammenspielen. Das Gehirn wird also beim Einüben neuer Tanzschritte besonders gefordert. Eine Studie untersuchte deshalb, ob es einen Unterschied zwischen Fitness-, Kraft- und Ausdauerübungen und dem Tanzen gibt. Die Studie lief über ein halbes Jahr und es nahmen Menschen im Alter über 60 Jahre, das Durchschnittsalter betrug 68 Jahre, daran teil. Die eine Hälfte absolvierte ein Sportprogramm, die andere Hälfte ein anspruchsvolles Tanztraining, bei dem immer wieder neue Tänze einstudiert wurden. Nach einem halben Jahr zeigte sich, dass bei den Tänzern Aufmerksamkeit, Flexibilität, Gleichgewicht, geteilte Aufmerksamkeit und Wachsamkeit verbessert hatten. Bei den anderen Sportlern hatte sich nur die Wachsamkeit verbessert.

Woran liegt das?

Es ist mittlerweile bekannt, dass Bewegung neue Nervenzellen entstehen lässt. Allerdings ist es auch notwendig, diese Nervenzellen durch geistiges Training zu fordern, damit sie nicht wieder verkümmern. Im Tanzen kommt Bewegung und geistiges Training zusammen, da ja auch immer eine Schrittfolge zu beachten und abzurufen ist. Dies ist eine anspruchsvollere Tätigkeit als in einem Fitnessprogramm stets die gleichen Bewegungsabläufe durchzuführen. Am besten gelingt das natürlich, wenn nicht nur altes Wissen abgerufen, sondern immer wieder neue Tanzschritte und Abfolgen einstudiert werden.

Hilft Tanzen auch gegen Demenz?

Dass Musik sich positiv auf Demenzpatienten auswirkt, ist schon bekannt. In einer finnischen Studie wurde nachgewiesen, dass durch Singen das Arbeitsgedächtnis, die Orientierung und die Denkleistungen sich verbessern. Außerdem wirkt es gegen depressive Verstimmungen. Wer selbst musiziert, schult das Gehirn in besonderer Weise und ist länger vor Demenz geschützt. Von daher kann erwartet werden, dass sich beim Zusammenspiel von Bewegung und Musik ebenfalls ein positiver Faktor ergibt. Was auch stimmt. Denn bei den Tänzern der Studie zeigte sich, dass es zu einem Anstieg des Nervenwachstumsfaktors kam, der für die Bildung neuer Nervenzellen und für das Langzeitgedächtnis eine große Rolle spielt. Deshalb kann vermutet werden, dass durch Tanztraining der geistige Abbau bei einer leichten Demenz verzögert wird.

Tanzen ist eine schöne und spielerische Art, sein Denkvermögen zu schulen und das Gehirn fit zu halten.

Quellen:

https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/demenz-tanzen-soll-vergesslichkeit-vorbeugen-a-1069327.html

https://www.derstandard.at/story/2000004511192/tanzen-gegen-demenz-was-rhythmische-bewegung-im-alter-bringt

https://www.netdoktor.de/news/tanzen-gegen-demenz/

 

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