Tiergestützte Therapie bei Demenz

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Tiergestützte Therapie bei Demenz

In den letzten Jahren erfolgt vermehrt und mit gutem Erfolg ein Einsatz von Therapietieren bei an Demenz erkrankten Menschen.

Was bewirkt Tiertherapie bei Demenz?

Der Einsatz von Therapietieren verbessert viele Symptome bei Demenzkranken. Die Stimmung wird gehoben und depressive Verstimmungen bessern sich, auch die Ansprechbarkeit kann sich verbessern. Bei Demenzpatienten häufige Aggression und Unruhe, vor allem das Sundowning-Syndrom, eine Unruhe in den späten Nachmittags- oder frühen Abendstunden, bessern sich durch den Einsatz von Therapietieren. Aber auch im Bereich der sozialen Interaktion werden die Patienten reger und interessierter, wenn Tiere mit dabei sind. Bei einigen Patienten wird körperliche Aktivität  gesteigert oder die Nahrungsaufnahme verbessert.

Wie funktioniert die Tiertherapie?

Die Tiertherapie wird meistens in Form von Besuchstherapie eingesetzt. Die Tiere kommen mit ihren Besitzern in die Pflegeheime und besuchen die Patienten. Sie nehmen Kontakt auf, lassen sich streicheln und wirken einfach durch ihre Präsenz. In manchen Fällen leben die Tiere auch mit den Bewohnern in den Heimen. Manchmal ist es noch möglich, einen Teil der Versorgung der Tiere von den Demenzpatienten durchführen zu lassen. Das Bürsten oder Füttern eines Tieres kann den Tag strukturieren und ihm einen Sinn geben. Schon allein das Beobachten von Tieren verbessert bei vielen Menschen die Stimmung und das Wohlbefinden.

Welche Tiere eignen sich zu einer tiergestützten Therapie?

Wichtig ist es, für die Tiertherapie in sozialen Verbänden lebende Tierarten zu wählen, da diese besser in der Lage sind, mit den Menschen zu interagieren und ein natürliches Bedürfnis nach Nähe haben. Dann sollten Tiere ausgesucht werden, die von sich aus schon Kontakt zu Menschen aufnehmen. Die in der Tiertherapie am häufigsten eingesetzten Tiere sind Hunde. Aufgrund ihrer bereits langen Geschichte mit dem Menschen sind sie geschult darin, mit ihm in Kontakt zu treten und seine Wünsche und Bedürfnisse zu spüren. Häufig eingesetzt werden auch Kaninchen und Meerschweinchen. Katzen werden auch immer wieder ausgewählt, diese sind aber sehr ortsgebunden, deshalb leben sie meistens dauerhaft in den Wohneinheiten und werden weniger im Besuchsdienst eingesetzt. Im ländlichen Bereich können es auch Pferde, Esel, Schafe, Ziegen, Hühner, Schweine, Enten oder Alpakas sein. Selbst ein Aquarium mit Fischen kann dafür sorgen, dass unruhige Patienten ruhiger werden und ihr Appetit zunimmt.

Wie ist die aktuelle Forschungslage zur Tiertherapie?

Die in letzter Zeit durchgeführten Studien zur Tiertherapie belegen, dass durch eine tiergestützte Therapie eine gute Unterstützung der Demenzbetreuung erreicht werden kann. Es kommt zu einer Besserung von depressiven Verstimmungen, Linderung von Unruhe, Verminderung von Aggressionen und einer besseren Ansprechbarkeit.

Die Tiertherapie verhilft vielen Demenzpatienten zu einer höheren Lebensqualität und mehr Wohlbefinden.

 

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