Validation bei Demenz – Die Grundsätze

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Validation bei Demenz – Die Grundsätze

Alzheimer-Patienten sind nicht verrückt. Lediglich ihre Gedanken geraten durcheinander und diese sind quasi „ver-rückt“. Die Kommunikationsmethode der Validation dient für ein besseres Verständnis von Menschen, die an Alzheimer erkrankt sind.

Das Konzept wurde von Naomi Feil, einer US-amerikanischen Sozialarbeiterin, begründet. Es basiert auf dem Gedanken, dass verwirrten Menschen ein wertschätzender Umgang gebührt und ihre Gedankenwelt als gültig anerkannt wird. Schließlich fällt es vielen Angehörigen und in der Pflege beschäftigten Menschen schwer, mit den für ein „gesundes“ Empfinden seltsamen oder „ver-rückten“ Verhaltensweisen oder Gesprächen umzugehen.

Wir haben Ihnen weitere Tipps für den Umgang mit Demenz-Patienten hier zusammen gestellt.

Demenz-Patienten besser verstehen lernen

Ziel der Validation ist es sich über die Gefühlswelt der betroffenen Menschen unter Berücksichtigung ihrer Biografie einen Zugang zu ihrer Erlebniswelt zu ermöglichen.

Naomi Feil formuliert dies bildlich: „wir müssen lernen, in den Schuhen des anderen zu gehen“. Menschen, die dies versuchen, streben danach die Bedürfnisse zu erkennen, die hinter einer Aussage oder einem Verhalten stecken mögen.

So kann sich zum Beispiel im konkreten – wenn auch irritierenden – Wunsch „nach Hause zu wollen“, obwohl sich der Alzheimer-Patient zu Hause befindet, das Bedürfnis nach Geborgenheit ausdrücken.

Dabei sind drei Grundsätze wichtig:

  1. Nicht widersprechen und an der Realität orientieren, sondern akzeptieren.
  2. Mit einfühlendem Verständnis zur Seite stehen und Empathie zeigen.
  3. Echt und ehrlich in seinen Gefühlen bleiben und Selbstkongruenz ausstrahlen.

Techniken des Validierens nach Naomi Feil

Im Folgenden haben wir Ihnen die Grundsätze der Validation zusammengestellt.

  1. Man widerspricht einem verwirrten Menschen nie und lässt sich auf seine Welt ein
  2. Angehörige sollen sich von den Bedürfnissen und Gefühlen leiten lassen, die die verwirrten Menschen signalisieren, nicht von deren Aussagen
  3. Gespräche erfolgen ruhig, klar, verständlich, wertschätzend und eindeutig
  4. W-Fragen, wie „wer, was, wo, wie, wann“ sind ideal – vermieden wird „warum“. Warum verlangt eine logische Erklärung, wozu aber demenziell Erkrankte idR nicht fähig sind
  5. man spricht verwirrte Menschen von vorne, auf Augenhöhe an
  6. dem Menschen mit Demenz ausreichend Zeit geben, um das Gesagte zu verstehen
  7. keine Schachtelsätze, die meist verwirrend sind verwenden: pro Satz eine Mitteilung
  8. Nonverbale Kommunikation verwenden und die eigenen Worte mit Gestik, Mimik und Tonfall intensivieren
  9. Niemals lügen: ein dementer Mensch merkt jegliches „Theater spielen“

Wenn Sie mehr zum Thema lesen möchten, können Sie das Buch von Naomi Feil im Internet bestellen:

Feil, Naomi: Validation – Ein Weg zum Verständnis verwirrter alter Menschen
Reinhardt Verlag 2005.
ISBN: 978-3-497-02391-2

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