Wohnraumanpassung
In den Anfängen einer Demenz können die Erkrankten noch in ihrem eigenen Zuhause leben. Es sollten jedoch ein paar Anpassungen an die veränderte Situation vorgenommen werden.
Den Wohnraum nach den Bedürfnissen ausrichten
Da mit dem Fortschreiten der Erkrankung die Orientierung immer mehr verloren geht, ist es notwendig, die Wohnung klar zu strukturieren und einfach zu gestalten. Laufwege müssen frei sein, Hindernisse aus dem Weg geräumt werden und die Räume sollten klar und überschaubar eingerichtet sein. Benötigte Veränderungen dürfen jedoch nicht auf einmal durchgeführt werden, sondern müssen langsam und nur im wirklich notwendigen Rahmen erfolgen, da jede Veränderung bei den Erkrankten für Unruhe und Orientierungslosigkeit sorgt. Sollte renoviert oder in ein neues Domizil umgezogen werden, auf bunt gemusterte Teppiche und Tapeten verzichten und die Wände einfarbig mit hellen Pastelltönen streichen und Teppiche wählen, die kein Muster aufweisen. Dunkle Farben irritieren und beunruhigen, deshalb auch für den Teppich hellere Farben wählen.
Hilfen einbauen
Hilfen werden vor allem zur Orientierung und Wiederfindung benötigt. Um sich zurechtzufinden, kann es notwendig sein, Türen mit Symbolen zu beschriften und vielleicht auch durch eine andere Farbe hervorzuheben. Nicht notwendige Türen sollten ausgehängt werden, um so zusätzliche Hindernisse zu vermeiden. Eine Beschriftung der Schränke ist ebenfalls hilfreich. Wichtig ist es, die Lieblingsmöbel der Erkrankten zu behalten und einen Teil der Wohnung so einzurichten, dass sich dort Dinge befinden, die besonderen Erinnerungswert haben. In diesem Teil der Wohnung soll es möglich sein, sich sowohl zu entspannen, wie auch tätig zu werden. So ein Refugium sorgt für Ruhe und Gelassenheit und für schöne Augenblicke beim Eintauchen in Vergangenes.
Oft benutzte Wege gut ausleuchten, vielleicht sogar mit Bewegungsmeldern ausstatten, damit nicht zuerst die Lichtschalter gesucht werden müssen. Bereiche, die möglichst gemieden werden sollen, können dadurch unattraktiv gemacht werden, dass sie nicht erleuchtet werden und dadurch dunkle Ecken darstellen. Ebenso können Türen, die in diese Bereiche führen, entweder in der Wandfarbe angestrichen oder durch einen Vorhang verdeckt werden, damit sie schlechter sichtbar sind.
Sicherheitsrisiken minimieren
Sicherheitsrisiken sind zum einen durch elektrische Geräte gegeben, bei denen das Ausschalten vergessen wird. Deshalb möglichst nur solche Geräte benutzen, die über einen Überhitzungsschutz verfügen und sich selbsttätig ausschalten. In der Wohnung sollten Rauchmelder installiert sein, um rechtzeitig zu warnen, wenn irgendwo Rauchentwicklung entsteht. Ein weiteres Sicherheitsrisiko ist die Sturzgefahr. Deshalb darauf achten, dass es keine losen Teppichkanten gibt, über die die Kranken stolpern könnten. Fenster am besten sichern und Treppenstufen deutlich sichtbar machen, durch helle reflektierende Bänder an der Treppenkante, um Stürze zu verhindern. Eine andere Gefahrenquelle sind Medikamente oder Putzmittel, die eventuell nicht mehr richtig zugeordnet werden können und deshalb falsche Anwendung, bis hin zum Verzehr, finden. Diese Dinge sollten in abschließbaren Schränken und Schubladen aufbewahrt werden.
Mit ein paar zusätzlichen Installationen und einigen Veränderungen kann die Wohnung so gestaltet werden, dass Demenzkranke noch einige Zeit in ihrer vertrauten Umgebung verbringen können.