Demenz und soziale Ausgrenzung

Home / Allgemein / Demenz und soziale Ausgrenzung

Demenz und soziale Ausgrenzung

Viele Menschen, die an Alzheimer oder einer anderen Form von Demenz erkrankt sind, empfinden diese Krankheit als Stigmatisierung und fühlen sich sozial ausgegrenzt.

Wodurch entsteht die soziale Ausgrenzung?

Viele an Demenz Erkrankte berichten, dass sie von dem Moment an anders behandelt werden, in dem ihre Erkrankung bekannt wird. Das entsteht dadurch, dass die Menschen im sozialen Umfeld der Erkrankten oft unsicher sind, wie sie jetzt mit dem oder der Erkrankten umgehen sollen. Was geht noch und was geht nicht mehr? Diese Verunsicherung veranlasst etliche, auf Abstand zu gehen. Die an Alzheimer leidenden Patienten nehmen dies durchaus wahr, vor allem im Frühstadium ihrer Erkrankung und reagieren ihrerseits darauf oft mit Rückzug. Sehr schnell kann es auf diese Weise geschehen, dass viele soziale Kontakte nicht mehr gepflegt werden. Dabei verläuft die Krankheit langsam und über lange Zeit kann noch ohne große Einschränkungen am normalen Alltag teilgenommen werden.

Erhaltung des sozialen Umfelds

Bei der Erhaltung des sozialen Umfelds sind zum einen öffentliche Stellen und Medien gefragt. Durch bessere Aufklärung und Informationen über Demenzerkrankungen kann die breite Öffentlichkeit sicherer im Umgang mit Alzheimer-Patienten werden. Auch die Erkrankten selbst sollten ein Forum bekommen, über das sie sich äußern können. Dadurch fühlen sie sich dann auch weniger oder gar nicht mehr stigmatisiert und nehmen weiter am gesellschaftlichen Leben teil. Die Angst vor der Erkrankung schwindet oft in der persönlichen Begegnung mit Demenzkranken. Deshalb ist es wichtig, weiterhin seine sozialen Kontakte zu pflegen.

Wichtig ist es außerdem, dass die Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten bleibt. Dazu dient auch, wenn sich das Leben so lange wie möglich im vertrauten Umfeld, der eigenen Wohnung und im eigenen Freundeskreis mit allen üblichen Aktivitäten abspielt.

Aktivitäten wie

  • Teilnahme an sportlichen Aktivitäten
  • Besuch von kulturellen Veranstaltungen
  • Mitarbeit bei sozialen Projekten

bieten die Möglichkeit der Teilhabe am öffentlichen Leben.

Schreitet die Krankheit voran und die gewohnten Aktivitäten sind nicht mehr möglich, kann über Demenz-Gruppen, die Tagesbetreuung oder stundenweise Betreuung anbieten, ein neues soziales Umfeld geschaffen werden. Hier kann noch lange ein Ort sein, an dem die Erkrankten Ansprache und Beschäftigung finden und ihren Tag sinnvoll gestalten können.

Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenzerkrankung

Menschen mit Alzheimer, die bereits regelmäßige Unterstützung benötigen, müssen nicht unbedingt in ein Pflegeheim. Eine gute Alternative sind Demenz-Wohngemeinschaften, in denen sich mehrere Demenzkranke eine Wohnung teilen. Jedes WG-Mitglied hat ein eigenes Zimmer, das nach eigenen Vorstellungen und mit eigenen Möbeln ausgestattet ist. Gemeinsam genutzt werden Bäder, Küche und Wohnzimmer. Das benötigte Pflegepersonal wird von allen gemeinsam bezahlt. Da eine kleine Gruppe überschaubarer ist als ein großes Pflegeheim, kann die Wohngemeinschaft schneller zu einer vertrauten Umgebung werden, in der jede und jeder sich nach eigenen Fähigkeiten einbringen kann, aber auch alle die Pflege erhalten, die sie benötigen.

Soziale Ausgrenzung kann minimiert werden, wenn die Öffentlichkeit besser über die Krankheit Demenz informiert wird und die Erkrankten weiterhin nach ihrem Vermögen am sozialen Leben teilnehmen.

Unseren Blogbeitrag zum Thema Betreute Wohngemeinschaften finden Sie hier: https://demenz-portal.at/aktuelles/betreute-wohngemeinschaften-fuer-menschen-mit-demenzerkrankung/

 

Verwandte Artikel