Aktueller Stand der Forschung
Forschung zum Thema Demenz/Alzheimerkrankheit findet in vielen Ländern und mit unterschiedlichen Zielen statt. Derzeit gibt es nahezu 25.000 „Demenzforscher“, die seit 1980 tätig sind.
Grundlagenforschung findet in Laboren statt, wo z.B. über die Wirkmechanismen der für die Alzheimer-Krankheit verantwortlichen pathologischen Veränderungen geforscht wird.
Die klinische Forschung untersucht dagegen die Wirksamkeit von verschiedenen Therapien: Medikamente oder nicht-medikamentöse Ansätze.
Die Versorgungsforschung untersucht beispielsweise, wie die Lebensqualität für Menschen mit Demenz verbessert werden kann oder welche Unterstützung deren Angehörige benötigen.
Aktuelle Forschungsergebnisse:
- 35 Prozent des Risikos an Alzheimer zu erkranken liegen an den persönlichen Risikofaktoren. 25 Prozent Risiko liegen an der Ernährung und der Rest sind die erblich bedingten Erkrankungen.
- Das heißt die gezielte Prävention im Sinne einer gesunden Lebensführung verzögert oder verhindert den Ausbruch einer Alzheimererkrankung.
- Die sieben persönlichen Risikofaktoren sind: unbehandelte Depressionen und sozialer Rückzug, mangelnde Bewegung, Bluthochdruck, Übergewicht, mangelnde geistige Aktivität, rauchen und Diabetes. Insbesondere der Blutdruck und das Gewicht im mittleren Alter (40, 50 jährig) in Zusammenhang mit einer erblichen Komponente führen zu einer frühen Erkrankung an Alzheimer.
- Alzheimer-Patienten haben zu wenig Folsäure und Omega-3-Fettsäure. Der Verzehr von Fisch und hochwertigen Öle ist wichtig, um die Arbeit der Nervenzellen zu unterstützen. Gemüse, Hülsenfrüchte und Vollkorn sind weitere wichtige Ernährungsbestandteile, sowie die Reduzierung von Verzehr von Fruchtzucker (Obst) auf ein Stück pro Tag. Zusätzlich sollte tierisches Fett nur in Maßen genossen werden (Magermilchprodukte verwenden).
- Ausreichend Schlaf und Stressreduktion unterstützen die nächtliche „Reinigungsaktivität“ des Gehirns.
- Eines der neueren Ergebnisse, das bei der Erforschung der Alzheimer Krankheit herauskam ist, dass der Patient nicht mehr geheilt werden kann, da sein Gehirn an vielen Stellen „leer“ ist – die Mehrzahl der Nervenzellen ist abgestorben.
- Geforscht wird an einer Alzheimerimmunimpfung, welche bei einer bereits erfolgten Erkrankung die Symptome mildern bzw. „nach hinten verschieben“ soll.
- Die verfügbaren Arzneistoffe können den Verlust der kognitiven Fähigkeiten nur eine Zeitlang aufhalten. Ein therapeutischer Durchbruch ist nicht in Sicht.
Studien zum Nachlesen:
Im April erschien im Journal of Alzheimer’s Disease eine Veröffentlichung über die Produktivität der Top 100 Alzheimer-Wissenschaftler
Sorensen, A.A. (2009) (pdf-Datei)
AgeWell.de – was hilft bei Demenz?
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/agewell-was-hilft-bei-demenz.php
Bridget
Die Entwicklung von Präventionsstrategien gegen Demenzen
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/bridget-4628.php
Vortest
Es wurde ein Testverfahren entwickelt, das Alzheimer-Demenz bereits Jahre vor den ersten Symptomen zuverlässig bestimmen kann.
https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/alzheimer-demenz-fruhzeitig-erkennen-arzneistoffe-gezielter-uberprufen-2117.php
Aktive und passive Immuntherapie
Dazu wird am Klinikum Bayreuth nun eine Langzeitstudie durchgeführt. Das Medikament “Aducanumab” des US-amerikanischen Pharmaunternehmens “Biogen” wird in der dritten Phase getestet. Ergebnisse 2020.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=39853
„Antikörper gegen neurodegenerative Krankheiten werden kommen“
https://www.welt.de/print/wams/wissen/article155558743/Impfung-gegen-das-Vergessen.html
Nicht-medikamentöse Prävention und Therapie bei leichter und mittelschwerer Alzheimer-Demenz und gemischter Demenz – österreichische Studie
Die Fingerstudie (aus Finnland)
http://dzd.blog.uni-wh.de/bahnbrechende-studien-aus-der-forschung-die-finger-studie/