Demenz trifft die ganze Familie

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Demenz trifft die ganze Familie

Von der Diagnose Demenz ist nicht nur der oder die Erkrankte selbst betroffen, sondern sie wirkt sich auf die ganze Familie aus.

Diagnose Demenz – was nun?

In einer Familie hat jeder seinen speziellen Platz und seine Aufgabe. Durch eine Demenzerkrankung fällt nun eines der Familienmitglieder aus seiner Rolle heraus. Es sind nicht nur Gedächtnislücken, sondern der Mensch verändert sich allmählich in seiner gesamten Persönlichkeit. Das muss aufgefangen und ertragen werden. Immer noch ist Demenz für Familien ein Grund, sich zu schämen. Da ist es gut zu sehen, es ist kein Einzelfall, es gibt viele betroffene Familien. Oft ist es hilfreich, sich eine Selbsthilfegruppe zu suchen, auf jeden Fall sollten Sie sich aber genauer über die Krankheit und den Umgang damit informieren. Auch die Kinder sollten erfahren, was der Grund ist, wenn Oma oder Opa sich seltsam verhalten. Kinder kommen meistens erstaunlich gut damit klar. Wie Sie es ihnen erklären können, erfahren sie zum Beispiel in unserem Beitrag “Alzheimer Kindern erklärt”.

Auswirkungen auf die Familie

Die Demenz hat Auswirkungen auf die Familie. So sehr, dass sie auch als Familienerkrankung bezeichnet wird. Da braucht ein Familienmitglied, das sich früher vielleicht aktiv um den Zusammenhalt der Familie und um jeden Einzelnen gekümmert hat, auf einmal selbst Hilfe und Handreichungen in zunehmendem Maße. Auch wenn meistens die Hauptlast der Pflege auf einer Person ruht, wirkt sich das auf die restliche Familie aus. Da ist plötzlich ein Mensch, der wesentlich mehr Aufmerksamkeit und Hilfe braucht als früher. Und dies in steigendem Maß. Das bedeutet, die Familie hat plötzlich einen neuen Mittelpunkt, um den sich alles dreht. Von dieser Prioritätenverschiebung ist jedes einzelne Familienmitglied betroffen.

Hilfen für die Helfer

Es ist von großer Wichtigkeit, sich selbst bei der Pflege nicht permanent zu überfordern. Keinem ist geholfen, wenn sich die Pflegenden so verausgaben, dass sie ausgebrannt und am Ende ihrer Kräfte sind. Deshalb ist es wichtig, nicht jeden Tag rund um die Uhr nur mit der Pflege des demenzkranken Familienmitgliedes befasst zu sein. Das ist nicht nur für die Pflegenden schlecht, sondern wirkt sich auch auf die Pflegebedürftigen aus, wenn die Pflegeperson gestresst, genervt oder vielleicht sogar aggressiv ist.

Deshalb ist der wichtigste Rat: Holen Sie sich Hilfe. Nehmen Sie Betreuungsangebote wahr, für wenige Stunden in der Woche, in Form von Tagesbetreuung oder auch Kurzzeitpflege für einige Tage oder Wochen, lassen sie sich von anderen Familienmitgliedern, Freunden oder Nachbarn helfen, sorgen Sie dafür, dass es auch noch Zeiten in Ihrem Leben gibt, die nur Ihnen selbst gehören und in denen Sie sich anderen Dingen widmen können, Ihren Hobbys nachgehen oder einfach einmal ausspannen. So können sie einem Burnout vorbeugen und sich mit mehr Kraft und Freundlichkeit und Gelassenheit um Ihr erkranktes Familienmitglied kümmern.

Die Diagnose Demenz kann mit ihren Auswirkungen die gesamte Familie verändern und neu gestalten.

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