Nahrungsverweigerung bei Demenz

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Nahrungsverweigerung bei Demenz

Im Laufe einer Demenz kommt es relativ oft zu einer Nahrungsverweigerung. Sie ist nicht abhängig von einem bestimmten Stadium, weil sie unterschiedliche Ursachen haben kann. Wichtig ist in erster Linie, diesen auf die Schliche zu kommen. Wenn der Patient nicht mehr essen will, können medizinische Gründe vorliegen, wie beispielsweise Zahnprobleme oder Entzündungen im Mundbereich, die nicht mehr artikuliert werden können.

Möglich ist aber auch, dass der Alzheimerpatient vergessen hat, wie man mit Besteck isst und sich schämt, dies allerdings mit Aussagen wie „habe keinen Hunger“ oder „habe eben gegessen“ kaschieren will. Wie Sie jeweils reagieren können, ist immer abhängig von der Ursache.

Mögliche Ursachen bei Nahrungsverweigerung

Wenn der Patient Schmerzen nicht mehr artikulieren kann, hilft es, auf sein Verhalten zu achten. Versucht er zu essen, verzieht dabei aber das Gesicht und hält beim Kauen inne, können Schmerzen im Mund oder Rachen verantwortlich sein. Bei Verdacht auf schlecht sitzende Prothesen, entzündetes Zahnfleisch oder Zahnschmerzen ist der Gang zum Zahnarzt unentbehrlich. Schluckbeschwerden können auch durch Entzündungen ausgelöst werden, treten diese im späten Stadium auf, sind sie leider ein Zeichen dafür, dass die Krankheit schon weit fortgeschritten ist und Folge pathologischer demenziell bedingter Abbauprozesse im Körper.

Tritt dieser Fall ein, suchen Sie bitte einen Mediziner ihres Vertrauens auf, der sie bezüglich alternativer Nahrungsaufnahme beraten kann. Liegen keine körperlichen Ursachen vor, gilt es zu eruieren, was hinter der Verweigerung steht und das ist meist schwieriger. Manche Patienten möchten nicht mehr essen, weil „es nicht mehr schmeckt, wie früher“. Das liegt meist daran, dass eben im Alter das Geschmacksempfinden nachlässt.

Nahrungsaufnahme unterstützen

Abwehrverhalten entsteht mitunter auch, wenn Patienten erstmals das Essen eingegeben werden muss. Hier könnte Fingerfood eine Alternative sein – das bewahrt die Würde. Liegen bereits Schluckbeschwerden vor oder kann der Patient nicht mehr kauen, empfiehlt es sich, die Speisen zu pürieren. Das Andicken von Getränken reduziert die Gefahr einer Aspiration, die eine Lungenentzündung auslösen kann.

Dies passiert dann, wenn Nahrung über die Luftröhre in die unteren Luftwege gelangt, statt über die Speiseröhre in den Magen. Bitte lassen Sie sich bei auftretenden Schluckproblemen (Anzeichen sind häufiges Räuspern, Hüsteln, Verkutzen, Verschlucken) eingehend von medizinischem Fachpersonal beraten.

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