„Pflegedrehscheiben“ als Beratungsstellen
Wenn ein Familienmitglied an Demenz erkrankt und pflegebedürftig wird, dann sieht sich die gesamte Familie mit einer neuen, oftmals auch herausfordernden, Lebenslage und unzähligen Fragen konfrontiert. Genau diese sollen in den vier „Pflegedrehscheiben“ des Sozialamts in der Steiermark geklärt werden.
Keine andere Altersgruppe in Österreich wächst so schnell wie die der Hochbetagten, also Menschen, die 80 Jahre oder älter sind. Momentan sind das knapp 430.000 Menschen, bis 2030 soll sich diese Zahl laut Prognosen auf 640.000 und bis 2050 sogar auf 750.000 Personen erhöhen. Dadurch ergeben sich nicht nur Schwierigkeiten für die MitarbeiterInnen von Pflegeheimen und den Sozialstaat, sondern natürlich ganz besonders auch für die pflegebedürftigen Menschen selbst und ihre Angehörigen.
Um genau diesen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen hat das Bundesland Steiermark im Jahr 2015 die „Pflegedrehscheibe“ Graz ins Leben gerufen und fungiert somit als österreichisches Paradebeispiel. Im Jänner 2018 startete das Bundesland zusätzlich noch drei Pilotprojekte der „Pflegedrehscheiben“ in den Bezirken Weiz, Deutschlandsberg und Hartberg-Fürstenfeld. Nach der Pilotphase sollen die Beratungsstellen flächendeckend in der ganzen Steiermark angeboten werden.
Kostenlose Beratung, Information und Unterstützung
Die „Pflegedrehscheiben“ fungieren als eine kostenlose Anlaufstelle für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen und setzen dabei auf eine bedarfsgerechte, unbürokratische Beratung. In den steirischen „Pflegedrehscheiben“ finden Sie die richtige Antwort auf alle Fragen rund um Pflege, damit Sie und Ihre Familie bei der neuen Lebenssituation unterstützt werden und sie nicht alleine meistern müssen. Um das zu garantieren werden Sie von diplomierten Pflegepersonen beraten, die Ihnen Informationen über die unterschiedlichen Formen der Pflege erteilen oder Sie auch bei der Suche nach einer idealen Pflegelösung unterstützen. Außerdem bieten die MitarbeiterInnen der „Pflegedrehscheiben“ auch Beratung rund um folgende Themen an:
- 24-Stunden-Betreuung
- Tageszentren
- Betreutes Wohnen
- Essenszustellung
- Pflegegeld
- Hilfsmittel
- Medizinische Hauskrankenpflege
- Pflegeheime/Pflegeplätze
- Pflegekarenz
- Finanzielle Zuschüsse für pflegende Angehörige
Für alle Personen, die selbst nicht mobil sind, gibt es auch die Möglichkeit Beratungsgespräche bei Ihnen zu Hause oder telefonisch in Anspruch zu nehmen. Weitere Informationen, Kontaktdaten und Öffnungszeiten der „Pflegedrehscheiben“ finden Sie hier.
Beratungsstellen in den Bundesländern
Während die Steiermark als Beispiel für die kostenlose Beratung rund um alle Pflege-Fragen dient, setzt die Seniorenberatung im Salzburger Tennengau schon seit einigen Jahren ein ähnliches Modell um.
Zu hoffen bleibt, dass auch alle anderen Bundesländer alsbald dem steirischen Beispiel folgen. Sollten Sie in einem anderen Bundesland leben, so bietet es sich an die Homepage des Öffentlichen Gesundheitsportal Österreichs zu besuchen. Dort finden Sie Informationen, Beratungsstellen und Hilfe.